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Hoenig, Kirchberger, Hagen, Reichenbacher: Bad Hersfelder Festspiele klotzen mit StarsEin Promi-Ensemble für einen „tollen Spielort“

BAD HERSFELD (aep). Bekannte Gesichter hat es immer gegeben auf der Bühne der Bad Hersfelder Stiftsruine. Aber solch eine Ansammlung Prominenz, wie sie am Montag in einem Saal versammelt war, sah die Stadt mindestens in den vergangenen 20 Jahren der Festspiele nicht. Heinz Hoenig, Sonja Kirchberger Cosma Shiva Hagen – das war ein Paukenschlag zum Probenbeginn, mit dem dieses traditionsreiche Festival weithin auf sich aufmerksam machen möchte. Das könnte glücken, denn der Medienauftrieb fiel entsprechend riesig aus – ein Hauch Berlinale in Bad Hersfeld.

Genau so hat er es auch gewollt, erklärt Dieter Wedel als neuer Intendant in der Hersfelder Stadthalle dem Ensemble für das von ihm inszenierte Stück „Komödie der Irrungen“, nachdem man sich am Tischrund niedergelassen hat – außen herum zwei Dutzend Medienvertreter: Kamera-Leute mehrerer Sender, Fotografen, Reporter und Redakteure. „Festspiele brauchen überregionale Beachtung“, erläutert Wedel, warum für die Schauspielschar die erste Leseprobe zum Start so anstrengend öffentlich ausfallen muss, nachdem schon die Pressekonferenz zur Vorstellung des Ensembles zu einem Medien-Spektakel geworden war. Viele der Darsteller sind diese Aufmerksamkeit aber auch lange gewöhnt.

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„Diese Stiftsruine ist ein toller Spielort!“ Intendant Dieter Wedel am Tisch mit seinem Ensemble für „Komödie der Irrungen“. Außen herum: die Vertreter verschiedener Medien.

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„Ein sehr wunderbares Verwirrstück“: Dieter Wedel erläutert die Komödie.

Ein Heinz Hoenig zum Beispiel – seit 40 Jahren Berufsrabauke in deutschen Filmen – bewegt sich vor den Kameras so ungezwungen wie am Tresen seiner Stammkneipe. Filmpreisträgerin Cosma Shiva Hagen oder die international erfahrene Sonja Kirchberger zucken schon lange nicht mehr, wenn die Kameras um sie herum klicken. Ein Matthieu Carrière fühlt sich sichtlich am wohlsten, wenn er vor laufender Kamera ins Mikro plaudern kann. Franziska Reichenbacher verlässt für die Hersfelder Bühne den Lotto-Olymp und Markus Majowski die Telekom-Werbebühne. Theater-Stars wie Lars Rudolph und Robert Joseph Bartl oder auch Lara Mandiko, Teresa Rizos, Ute Reiber und Peter Englert vervollständigen ein Bühnen-Ensemble, um das mancher KIno-Regisseur Dieter Wedel beneiden würde. Im Foyer gibt es Kaffee und Buffet zu ersten Interviews und das obligatorische Blitzlichtgewitter beim Gruppenbild. Zur ersten Sprechprobe geht es in den Saal.

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Gruppenbild mit Intendant: die Darsteller der Komödie in Bad Hersfeld. Nicht minder klein: der Auftrieb der Filmteams und Fotografen.

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„Komödie der Irrungen“: Premiere ist am 6. Juni

Sieben Wochen Zeit haben die Darsteller jetzt für die Proben, denn Premiere für „Komödie der Irrungen“ ist am 6. Juni. Alle Spieltermine auch der weiteren Stücke gibt es auf der neu erstellten Website der Bad Hersfelder Festspiele.

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Mit dieser hochkarätigen Theater-Truppe plant Dieter Wedel eine Komödie der besonderen Art in der Stiftsruine: , „ein wunderbares Verwirrstück,“, ein Schauspiel in Form einer Zirkusvorstellung. Wedel brachte dazu den Bühnenbildner Jens Kilian mit, der sich mit den Besonderheiten einer Bühne im Denkmal auskennt. Für das Bühnenbild darf nichts am Gemäuer verändert werden. „Das kenne ich“, erzählt er bei der Betrachtung eines Modells der Stiftsruine. Er hat in Worms gearbeitet. „Da durfte auch kein Nagel in die Dom-Wand!“ Besonderes Schmankerl seines Aufbaus wird ein  riesiger Spiegel sein, der die Szene von hinten beleuchtet.

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Bühnenbildner Jens Kilian erklärt Sonja Kirchberger und Heinz Hoenig die Bad Hersfelder Stiftsruine am Modell. Geplant: eine Zirkus-Manage.

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„Diese Stiftsruine ist ein toller Spielort!“, schwört derweil der Intendant sein Ensemble auf ihre sommerliche Heimstätte ein. Denn Spielstätten ähnlicher Art gebe es mittlerweile viele in Deutschland, sagte Wedel. Kaum steht irgendwo eine Burg oder Kirche leer, werde das dazugehörige Theater-Festival geschaffen. Die mittlerweile in die 65. Auflage gehenden Bad Hersfelder Festspiele müssten daher schon auffallen, um weithin anzulocken.  „Die wollen wir ins Gespräch bringen“, sagte Wedel – daher der öffentliche Probenauftakt. Er versprach der Schauspiel-Truppe: Künftige Proben finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

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Vorbereitung auf die Leseprobe: Cosma Shiva Hagen bereitet ihren Text vor.

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Konzentrierte Zuhörer: Franziska Reichenbacher, Stefan Reck und Lucas Prisor. Sonja Kirchberger und Heinz Hoenig amüsierten sich.

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