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Ausstellung gegen weibliche Genitalverstümmelung in Afrika – Wege für einen Wandel„Wonder of the Female Body“ soll helfen

LAUTERBACH (ol). Im Rahmen der diesjährigen Vogelsberger Frauenwochen laden der Förderverein der Stadtbücherei, Soroptimist International Vogelsberg und die Stadtbücherei Lauterbach in Zusammenarbeit mit dem Verein LebKom (Lebendige Kommunikation mit Frauen in ihren Kulturen) zu einer Wanderausstellung in die Stadtbücherei ein.  Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 6. März, um 19 Uhr in Räumlichkeiten des Hohhaus Palais.

 

Die Wanderausstellung ist vom vom 6. bis 27. März zu sehen, um für die Problematik der weiblichen Genitalverstümmelung zu sensibilisieren und praxiserprobte Lösungsansätze für flächendeckende Erfolge vorzustellen. 125 Millionen Mädchen und Frauen sind weltweit Opfer dieser schweren Menschenrechtsverletzung. Durch Migration hat das Problem auch in Deutschland Einzug gehalten, wo nach Schätzungen schon 30000 Mädchen und Frauen betroffen oder bedroht sind.

Dass positive Veränderungen möglich sind, verdeutlichen die Praxiserfahrungen des FULDA-MOSOCHO-PROJEKTS in Kenia, das – nach einer UNICEF-Studie von 2010 – zu den weltbesten zählt. In wenigen Jahren wurden bei der Ethnie der Kisii, in einer Region, in der zuvor 98 Prozent der Mädchen bedroht waren, durch Anwendung des Wert-Zentrierten Ansatzes über 20.000 Mädchen geschützt. Dieser von der Professorin Dr. Muthgard Hinkelmann-Toewe, CENTER for PROFS, Hochschule Fulda entwickelte Ansatz, der in Kenia durch den Einsatz deutscher geschulter Fachkräfte weitergegeben wurde und wird, ist der Schlüssel zum Erfolg des Projektes.

Die Ausstellung möchte den Besucherinnen und Besuchern anhand der Arbeit des FULDA-MOSOCHO-PROJEKTES nachvollziehbar machen, wie wirksamer, nachhaltiger Schutz von Mädchen und Frauen konkret möglich ist. Auf 30 Tafeln werden Erfahrungen aus dem Projekt mit wissenschaftlichen Erkenntnissen, sowie aktuellen Fakten der Vereinten Nationen zum Thema spannend verzahnt, ergänzt mit zahlreichen Originalmaterialien, einem Visionenbuch aus Kenia und mehr.

Keine schockierenden Bilder oder Ausstellungsstücke

Dabei ist die Ausstellung so konzipiert, dass sie sowohl Menschen anspricht, die sich zum ersten Mal mit dem Thema befassen, als auch diejenigen, die sich bereits damit beschäftigt haben. Keiner muss schockierende Bilder oder Ausstellungsstücke befürchten.
Diese besondere Wanderausstellung wurde bereits in vielen deutschen Städten gezeigt. Sie wurde unter Mitwirkung von Ehrenamtlichen aus Deutschland und Afrika erstellt. Einzigartig ist die Sicht der Kenianerinnen und Kenianer, deren Gefühle und Auffassungen sich in der Ausstellung widerspiegeln. Zudem steuerten internationale Künstlerinnen und Künstler Werke bei.

Zur Eröffnung am Freitag um 19 Uhr sprechen auch Bürgermeister Rainer-Hans Vollmöller, die Vogelsberger Soroptimist-Präsidentin, Gudrun Bornkessel und Büchereileiterin Petra Scheuer Grußworte. Die Lauterbacher Frauenärztin, Dr. Barbara Peters, wird ein Referat zum Thema „ Von der Scham zur Norm – Der Wandel in Europa“ halten. Prof. Dr. Hinkelmann-Toewe, Initiatorin und wissenschaftliche Begleiterin des FULDA-MOSOCHO-PROJEKTES widmet sich in ihrem Beitrag dem spannenden Thema: „Wonder of the Female Body – Schlüssel für Empowerment?!

Musikalisch umrahmt wird diese Veranstaltung durch den Fuldaer Chor „Ubuntu – Chormusik aus dem südlichen Afrika“.
Anschließend können die interessierten Besucher/innen einen Rundgang durch die Ausstellung in der Stadtbücherei Lauterbach machen. Ehrenamtlich tätige LebKom-Mitglieder – die teilweise wiederholt in Mosocho mitgearbeitet haben – werden dabei für Fragen, Erklärungen und Gespräche zur Verfügung stehen.

Während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei (Mo/Di 14 – 18 Uhr, Do 10 – 18.30 Uhr, Fr 13 – 18 Uhr, Sa 10 – 13 Uhr) ist die Ausstellung zu begehen. Die ehrenamtliche Mitarbeiterin von Lebkom e.V., Hannelore Noll, wird an vielen Ausstellungstagen anwesend und für Fragen und Gespräche offen sein. Jeweils an den Donnerstagen wird um 18.30 Uhr eine öffentliche Führung angeboten. Für Schulklassen ist es möglich, außerhalb der Öffnungszeiten nach vorheriger Vereinbarung Führungen durch die Ausstellung durchzuführen.

Gefördert von ENGAGEMENT GLOBAL im Auftrag des BMZ und vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung. Fachlich unterstützt wird es vom CENTER for PROFS, Fulda.

Im Rahmen der Ausstellung findet am 13. März um 20 Uhr die Veranstaltung „Wüstenblume muss nicht sein“ – eine Lesung mit Musik mit Petra Scheuer und Stephan Pussel in der Stadtbücherei Lauterbach statt.

Kontakt: Stadtbücherei Lauterbach, Petra Scheuer, Tel: 06641 184169. Mail: petra.scheuer@lauterbach-hessen.de

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