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Felix Ebert: jüngster Schiedsrichter beim Endspieltag der 5. Sparkassen HallenmastersEin Vogelsberger pfeift die Profis von morgen

ALSFELD. Das größte Fußball-Spektakel zwischen den Jahren hat einen Namen: Die Sparkassen-Hallenmasters locken an acht Spieltagen bis zu 2000 Zuschauer in die Alsfelder Großsporthalle. Die Atmosphäre ist einzigartig. Und das liegt nicht zuletzt an den Löwenbändigern des Fußballs: den Schiedsrichtern beim traditionellen Hallenturnier. Felix Ebert ist einer von ihnen – jung, aber ambitioniert und erstaunlich erfahren.

Zwar zählt der 19 Jahre alte Student zu den jüngsten Schiedsrichtern im Kreis, aber dennoch: Felix zählt schon zu den Top-Schieris der Region. Denn er assistierte auch bereits bei Bundesligaspielen der Junioren. Einen großen Deal macht der Kirtorfer daraus nicht – bezeichnend für den jungen Mann, der sich in den Dienst der Gemeinschaft stellt und dabei erfolgreicher ist, als es sich manch ein Amateurkicker wünschen würde.

Seine Schiedsrichterkarriere begann Felix vor fünf Jahren. „Damals hätte ich mir nie erträumt, heute im Auftrag des DFB durch Deutschland zu reisen, um die Profis von morgen zu pfeifen“, sagt Felix am Endspieltag der Hallenmasters. „Damals reizte mich der Perspektivwechsel. Die Chance, in Ligen aufzusteigen, in die ich es als Fußballer niemals geschafft hätte.“, erklärt Felix. Währenddessen zupft er sich sorgfältig die Stutzen für das Endspiel des Hallenturniers zurecht.

Felix Traum wurde wahr. Er gilt heute als die „große Hoffnung der Alsfelder Schiedsrichtervereinigung“, wie sein Mentor, Thorsten Eick, seines Zeichens Kreislehrwart kurz vor Finalanpfiff der Hallenkreismeisterschaft verrät. „Durchsetzungsvermögen, Selbstbewusstsein und Spaß – das sind die Voraussetzungen, erfolgreicher Schiedsrichter zu sein.“, meint Thorsten Eick.

„Die Kunst besteht darin, aus Fehlern zu lernen“

Und wie Felix während der Endrunde der Hallenmasters unter Beweis stellt, erfüllt er dieses Anforderungsprofil ausnahmslos. Von Selbstlob fehlt aber jede Spur. „Fehler passieren“, resümiert Felix, „aber die Kunst besteht darin, aus Fehlern zu lernen und sie nicht zu wiederholen.“

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Hallenfußball: „wie draußen, nur schneller“. Felix Ebert im Gespräch während des Turniers.

Und vor allem Hallenturniere stellen für Schiedsrichter oft große Herausforderungen dar. Felix erklärt wieso: „Nicht nur das Tempo auf dem Platz, sondern auch der Puls vieler Fans schlägt in der Halle höher. Deshalb gilt drinnen wie draußen die Devise: als Schiedsrichter musst Du alles vergessen, was außerhalb des Platzes passiert.“
Und die vielen Beleidigungen von Fans und Spielern, die Schiedsrichter oft ertragen müssen? Felix muss lachen. „Wenn sich die Fans und Spieler mehr auf den Schiedsrichter konzentrieren als auf das Spiel, hat man die Kontrolle meistens schon verloren.“ Den Spielern Entscheidungen erklären, ab und an Fehler eingestehen und notfalls Fehlverhalten kompromisslos sanktionieren – so entgeht Felix Eskalationen.

„Die Hallenmasters sind ein echtes Spektakel“

Aber die gab es bei den diesjährigen Hallenmasters seltener als in den Jahren zuvor. Für Felix Ebert und seine vier Schiedsrichter-Kollegen waren es trotzdem aufregende Spieltage. „Bei Bundesligaspielen der Junioren sehen manchmal nur 150 Leute zu. Die Hallenmasters sind ein echtes Spektakel. Hier macht es immer Spaß macht, zu pfeifen!“

von Christian Gonder

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