Blaulicht0

„Blitz für Kids“ zum Schulanfang: Polizei und Schulkinder überwachen StraßenverkehrGelbe Karte und Zitrone für zu viel Tempo

HOMBERG/SCHLITZ (ol). Schulstart: Das bedeutet auch für die Polizei Sonderschichten in Sachen Tempomessung und Verkehrserziehung. „Blitz für Kids“ lautet der Titel dazu. Am Donnerstag fanden vor der Dieffenbachschule in Schlitz und der Homberger Grundschule zwei Aktionen dazu statt. Zusammen mit Kindern der vierten Klassen überwachte die Polizei den Verkehr vor den Schulen. Während sich die Polizisten mit Laserpistole und Verkehrskelle in Position brachten, rüsteten sich die Schüler mit gelben und grünen Karten aus.

 

„Danke“ steht auf der grünen Karte, die jene Autofahrer erhielten, die verkehrsgerecht gefahren sind. Die gelbe Karte mit der Aufschrift „Sind Sie wirklich ein Raser?“ bekamen Verkehrssünder zusammen mit einer Zitrone für die Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit verpasst. Die kleinen „Hilfspolizisten“ waren mit sichtlichem Spaß und Eifer beim Verteilen der grünen Karten mit Süßigkeiten der Vogelsberger Verkehrswacht am Werk.

OL-Blitz1-1209

Die jungen „Hilfspolizisten“ im Gespräch mit einem Autofahrer.

 

Das Ergebnis: In Homberg und Schlitz wurden insgesamt 267 Verkehrsteilnehmer kontrolliert, davon fuhren 115 zu schnell. Spitzenreiter unter den Erwischten war eine Überschreitung von 52 Stundenkilometern. Auch einen Schulbus erwischten die Polizeibeamten mit 41 statt der erlaubten 30 Stundenkilometern.

„Keiner der Autofahrer war so schnell, dass ihm ein Bußgeld auferlegt werden musste“, lobte Kriminaldirektor Andreas Böhm an der Schlitzer Kontrollstelle. Er appellierte an die Vernunft der Verkehrsteilnehmer, in der Nähe von Schule die Geschwindigkeit zu reduzieren und sich bremsbereit zu halten. „Insbesondere zu den Uhrzeiten von Schulbeginn und Schulschluss sollte man wachsam sein“, so Böhm. Polizeipressesprecher Wolfgang Keller ergänzte die Bedeutung von Straßen mit Tempolimit Dreißig: „Dort gibt es besondere Gefahrenstellen, es ist also Vorsicht geboten“, so Keller. Durchweg alle der kontrollierten Verkehrsteilnehmer zeigten sich von der Aktion erfreut. Gerade Eltern, die ihre Kinder von der Schule abholten, forderten mehr solcher Geschwindigkeitskontrollen.

Insgesamt haben osthessische Polizeikräfte im Rahmen der Aktion „Blitz for kids“ an verschiedenen Schulen mehr als 770 Fahrzeuge gemessen, heißt es in einer Pressemitteilung. Insgesamt mussten in allen drei Landkreisen 160 „Schnellfahrer“ mit Zitronen bedacht werden. Die Geschwindigkeitsüberschreitungen bewegten sich dabei, abzüglich der Toleranz, bis zu 20 Stundenkilometer. Bereits Überschreitungen ab vier Stundenkilometer wurden mit den jeweiligen Fahrern besprochen und entsprechend Zitronen und gelbe Karten verteilt.

Im Bereich von mehr als 20 Stundenkilometern Geschwindigkeitsüberschreitung leitete die Polizei jedoch auch bei der Aktion Bußgeldverfahren ein. Wer deutlich zu schnell fuhr, kam nicht nur mit einer Zitrone und einem Gespräch davon. Lobenswerter Weise musste lediglich eines dieser Verfahren veranlasst werden. Vor einer Schule in der Meisebacher Straße in Bad Hersfeld wurde ein Auto mit 26 Stundenkilometern zu viel gemessen.

„Insgesamt ist die Aktion positiv verlaufen“, erklärt Polizeihauptkommissar Engelbert Auth vom Regionalen Verkehrsdienst Fulda. Aus polizeilicher Sicht war er mit dem Geschwindigkeitsverhalten der Verkehrsteilnehmer im Großen und Ganzen zufrieden. Allerdings fügt er an: „Bedauerlicherweise gab es einige Fahrzeugführerinnen und -führer, die gar nicht beziehungsweise falsch angeschnallt waren. Der fehlende Gurt kann bereits bei Unfällen mit geringen Geschwindigkeiten zu großen Verletzungen führen.“

OL-Blitz3-1209

Gruppenbild mit Polizei: „Blitz for kids“ ist eine erfolgreiche Aktion.

 

Schreibe einen Kommentar

Bitte logge Dich ein, um als registrierter Leser zu kommentieren.

Einloggen Anonym kommentieren