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Eröffnung der Alsfelder Kulturtage auf dem Brachgelände des Deutschen HausesKultur, „die die Stadt mannigfaltig bereichert“

ALSFELD (aep). Es ist ein Stück Rasen, Brachland, gelegen direkt an einer vielbefahrenen Kreuzung. Ungenutzt. Aber nicht in diesen Wochen: Jetzt ist das Gelände des ehemaligen Deutschen Hauses in Alsfeld ein Kulturgarten – mit Grund. Dort fand am Samstagvormittag in feierlichem Rahmen die Eröffnung der dritten Alsfelder Kulturtage statt. Das Grundstück sei symbolhaft, erklärte dazu Walter Windisch-Laube vom Vorstand des veranstaltenden Vereins. „Wir stehen in einem Garten, der vielleicht wieder Baugrund wird.“ Kultur und Natur – das sind das Motto der Veranstaltungsreihe 2014.

53 Veranstaltungen an 32 Orten binnen 15 Tagen bis zum 1. Juni – das ist der Rahmen der dritten „AKT“-Auflage, die am Samstag mit dem offiziellen Akt ihren Anfang nahm. „Wir stehen an einer Leerstätte, die doch einmal eine Kultustätte war und nun wenigstens temporär wieder eine Kultustätte ist“, stellte Bürgermeister Stephan Paule bei der vom Evangelischen Posaunenchor Alsfeld umrahmten Eröffnung an der Alicestraße fest. Die Kulturtage seien eine Veranstaltung, „die die Stadt mannigfaltig bereichert“, sagte Paule. Denn eine Stadt bestehe nicht nur aus Wirtschaftsdaten, sondern „lebt immer auch von dem, was die Bürger gemeinschaftlich erreichen.“

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Warnung vor einer Kulturbrache: Walter Windisch-Laube bei seiner Eröffnungsansprache mit Bürgermeister Stephan Paule.

Eigens für diesen Auftakt und die Kulturtage hatten Mitglieder der Initiative Kulturgärten in Alsfeld die Brache mit Rabatten, Blumenbeeten und Weidenhäuschen versehen. Es ist ein Garten, in den Christiane Haberlach und Dr. Ursula Bernbeck seitens der Initiative alle Alsfelder ohne eigenen Garten zum Besuchen und Genießen einluden – und zur Anschauung. Denn in dem Garten wächst auch Gemüse. „Wir wollen den Blick auf mehr Selbtversorgung lenken“, erklärte Ursula Bernbeck.

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Einladung in den Garten: Christiane Haberlach und Dr. Ursula Bernbeck.

Posaunenchor und Pizza, Sekt, Komplimente und eine Spende – und dennoch gab es auch kritische Worte zur Eröffnung, als Walter Windisch-Laube den Rückzug von Staat und Kommunen aus der Kulturförderung sowie jene Stimmen kritisierte, die dazu erklärten: „Es geht doch auch ohne Geld.“ Die Alsfelder Kulturtage, die ohne Fördermitel betrieben werden, seien ein Beleg dafür. So fördere im Grunde gerade das ehrenamtliche Engagement gerade die Abkehr von Kulturförderung. Das gelte weltweit: „Wir steuern auf eine Brache zu, gegen die diese Alsfelder Brache geradezu grün ist.“ Aber voerst gelte zumindest in Alsfeld, dass Natur und Kultur entgegen einem Wort von Goethe doch zusammenfinden.

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Hölzerne Kultur: Erich Wölf vom Forstamt Romrod als Holzkünstler bei der Eröffnung.

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Spende zur Eröffnung: Auch für die dritten Alsfelder Kulturtage überreichte Thomas Goß als Leiter der Sparkassen-Filiale in Alsfeld einen symbolischen Scheck über 1000 Euro.

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Wachsende Kultur: Das Brachgelände an der Alicestraße ist jetzt ein Kulturgarten.

 

 

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