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Blog bei Oberhessen-live: das Leben als junge MutterParfüm ist was für Erwachsene

ALSFELD (aep). Im vergangenen Jahr im Oktober brachte sie ihre Tochter auf die Welt. Seither hat sich für die 19-jährige Theresa Stange aus Alsfeld alles verändert. “Ich sehe diese Welt nun durch die Augen einer Mutter.” Über diese Rolle führt sie nun bei Oberhessen-live einen Blog, in dem sie berichtet, was ihr Neues auffällt. “Eine Geburt nach Vorschrift” titelte sie im ersten Teil. Diesmal wundert sich Theresa Stange über „Babypflegeöl“ mit Zusätzen.

Es ist wie eine Sucht. Schon eine ganze Weile bin ich regelmäßig damit beschäftigt, den Duft meiner Tochter zu inhalieren. Ich bin von der wohl harmlosesten und zugleich schönsten Schnüffel-Droge abhängig. Natürlich wusste ich schon vorher, dass Babys gut riechen, jedoch sind Wissen und Erfahrung ja nicht immer das gleiche. Letztens habe ich sogar gelesen, dass biologisch gesehen der besondere Geruch des eigenes Kindes wirklich „abhängig“ machen soll. Somit sei dafür gesorgt, dass die Mutter in der Nähe ihres Babys bleiben und ihm Körperkontakt schenken möchte. Dieser ist wiederum überlebenswichtig für ein Neugeborenes. Beruhigt darüber, dass mein Verhalten biologisch zu entschuldigen ist, lasse ich meine Nase wieder über ihr Köpfchen gleiten und atme so tief ein wie ich kann. Trotzdem wäre es mal Zeit für ein Bad. Wie aufregend! Handtuch, Thermometer und Badeeimer sind bereits in meinem Besitz. Fehlt da noch etwas? Vielleicht sollte ich sie nach dem Baden eincremen? Ich ziehe los in die Stadt und schaue mal, was es so gibt…

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Nicht sehr einladend: die Warnhinweise auf der Flasche für Babyöl.

Ich stehe vor dem Babypflegeprodukte-Regal einer Drogerie und weiß nicht, was ich kaufen soll. Wie es in Geschäften halt so ist: Man hat die Qual der Wahl. Wahllos greife ich zu einem „Babypflegeöl“. Ich öffne das Fläschchen und schnuppere. Duftet gut. Aber…es duftet! Ich stelle mir vor, dass mein Töchterchen nach etwas anderem riechen könnte als sich selbst. Leichte Panik breitet sich in mir aus. Ich nehme ein anderes Produkt einer anderen Marke in die Hand und schnuppere wieder. Enttäuscht stelle ich auch dieses ins Regal zurück. Es duftet ebenfalls. Bei den Cremes und Badezusätzen sieht es nicht anders aus. Ich meine…was soll das? Mal sehen, was die Produktbeschreibung auf der Rückseite so verrät…Neben Parfum als Inhaltsstoff finde ich noch Begriffe wie: Paraffinum Liquidum oder Tocopheryl Acetate. Was bitte ist das? Damit soll ich mein Kind eincremen? Unter der Liste mit den Inhaltsstoffen finde ich folgenden Hinweis: „Von Kindern fernhalten, um Trinken oder Einatmen zu verhindern, da es zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen kann.“ Aha. Das ist ja interessant. Haben die Hersteller vergessen, dass die Haut auch ein Organ ist? Da entdecke ich dann doch noch ein Öl einer Naturkosmetikmarke. Die Liste mit den Inhaltsstoffen ist netterweise auf Deutsch übersetzt: Sesamöl und Ringelblumenextrakt. Also kein Parfum. „Na geht doch!“, denke ich mir und gehe zur Kasse.

Von Theresa Stange

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