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2015 kein Internationales Musikfest mehr in AlsfeldZu hohe Ansprüche und zu wenig Mittel

ALSFELD (ol). Die „show and brass band“ der Freiwilligen Feuerwehr Alsfeld, langjähriger Ausrichter des internationales Musikfestes verbunden mit dem Wettstreit um den Deutschlandpokal, wird im Jahr 2015 das Internationale Musikfest nicht mehr veranstalten, heißt es in einer Pressemitteilung. Damit geht eine mehr als über drei Jahrzehnte lange Tradition zu Ende.

Die letzte dieser publikumswirksamen Großveranstaltungen fand 2011 statt und war getreu dem vierjährigen Turnus wieder für 2015 geplant, bestätigt der erste Vorsitzende Lothar Wiese.

Der Vorstand der show and brass band habe sich diese endgültige Entscheidung nicht leicht gemacht, betont der erste Vorsitzende. Ende vergangenen Jahres war man für das Projekt noch aufgeschlossen, und mehrere Vorstandssitzungen befassten sich bereits mit den Vorbereitungen. Letztendlich habe man aber erkennen müssen, dass sich die Rahmenbedingungen für eine erneute Ausrichtung in den letzten Jahren zunehmend nachteilig verändert haben, so dass eine Neuauflage zu einem unkalkulierbaren finanziellen Risiko für den Verein geworden wäre.

Geplant war: wieder mehr Innenstadt

Nachdem man im Jahre 2011 die Hessenhalle als Austragungsort gewählt hatte, stieß man bei den teilnehmenden Musikgruppen auf wenig positive Resonanz, da das Wertungsmarschieren um die dortigen Stallungen nicht das erhoffte „Flair“ bot. Folglich sollte eine Neuauflage 2015 wieder mehr in der Innenstadt stattfinden  – unter Einbeziehung der sich in der Vergangenheit bewährten Stadthalle und des Lindensportplatzes.

Beide Örtlichkeiten hätten nunmehr einen nicht unerheblichen finanziellen Kostenaufwand bedeutet. Zudem sei in den letzten Jahren eine Reihe der in der Vergangenheit zur Unterbringung von Musikgruppen genutzten Dorfgemeinschaftshäuser und Turnhallen in die Verwaltung von Vereinen gegeben worden, die einen Teil ihrer Kosten geltend machen und Gebühren erheben würden.

Mehr Duschen als vorhanden

„Aber es ist nicht nur das Finanzielle allein“, so Lothar Wiese. Auch das Anspruchsdenken bei der Unterbringung einzelner Musikgruppen habe sich in den letzten Jahren gewandelt. So werde kaum noch eine Gemeinschaftsunterbringung in Schlafsäcken und auf Luftmatratzen in Schulen und öffentlichen Einrichtungen akzeptiert, wenn nicht diese Einrichtungen über ausreichend Duschmöglichkeiten verfügen. Hierzu bieten Alsfeld und Umgebung für 40 bis 50 Musikgruppen zu wenig geeignete Möglichkeiten. Die Anmietung mobiler Duschen hätte dieses Problem nicht lösen können.

Letztlich ließen sich derartige Großveranstaltung nicht ohne Sponsoring öffentlicher oder privater Institutionen durchführen, denn mit Eintritts- und Startgeldern könnte nur ein geringe Teil der Aufwendungen abgedeckt werden. Die öffentliche Hand und private Unternehmen zeigen sich aber angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Lage zurückhaltend.

Die show and brass band der Freiwilligen Feuerwehr Alsfeld, so heißt es in der Mitteilung, werde dennoch das kulturelle Leben in Alsfeld und Umgebung nicht aus dem Auge verlieren und sich für die Zukunft Möglichkeiten überlegen, wie man mit andersgearteten, kostengünstigeren Veranstaltungen einen Teil der zu Ende gegangenen Tradition wiedergutmachen kann.

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