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Das Freiwilligenzentrum blickt zum Fünfjährigen zurück und voraus„Es ist ein Ort für Jung und Alt“

ALSFELD (aep). Es ist ein kleiner Verein mit gerade mal zwei Dutzend Mitgliedern, der aber in Alsfeld bereits viele Menschen bewegt hat, Vieles zu bewegen: der Verein mit dem etwas sperrigen Namen „Freiwilligenzentrum – aktiv für Alsfeld“, im Volksmund meist „Freiwilligenverein“ genannt. Den gibt es jetzt im fünften Jahr – Anlass für den Vorstand zu einem Rück- und Ausblick auf eine Vielzahl Aktivitäten. Im gediegenen Ambiente des „alten Spitals“ am Klostergarten ging es um Veranstaltungen, Aktionen und Investitionen.

 „Wir haben hier – im Spital – einiges bewegt“, stellte der Vorsitzende Stephan Hanisch einleitend mit Selbstbewusstsein fest. Die Räume, in denen einst das Alsfelder Jugendzentrum untergebracht waren, die über Jahre leerstanden, ehe der Verein für das Freiwilligenzentrum sie 2009 sanierten, sei längst zu einem Zentrum für vielfältigen Aktivität in Alsfeld geworden. Der Verein selbst, aber auch Privatpersonen und etliche andere Vereine hätten die Räume inzwischen genutzt. „Eine Art Dorfgemeinschaftshaus für die Kernstadt“ sei daraus geworden, fasste Hanisch zusammen, „mit dem Unterschied, dass dieses DGH die Stadt kein Geld kostet, sondern welches einbringt.“ Der Verein, in dessen Präambel unter anderem steht, willige Menschen in Alsfeld zu freiwilliger Beteiligung an Projekten zu bewegen, zahlt nämlich Miete. An den „Freiwilligentagen“ haben sich Hunderte Alsfelder mit ehrenamtlichem Einsatz für die Stadt beteiligt.

Eine Art Pokal zeugt von Anerkennung dieser Arbeit: Im Oktober vergangenen Jahres hat der Verein den „Deutschen Bürgerpreis“ gewonnen. Verbunden sind dabei 1000 Euro als Preis – stärker wirkt aber der Motivationsschub, meinen die Aktiven vom Vorstand.

Freiwilligenzentrum: „ein Ort für Jung und Alt“

Und die alten Mauern, hinter denen inzwischen auch wieder ein Jugendraum und ein Vereinstreffpunkt unterkamen, haben in den fünf Jahren einige Entwicklung erlebt. Dort sei so etwas wie ein Mehrgenerationenhaus entstanden, wie andere Kommunen sie auch anstreben. „Es ist ein Ort für Jung und Alt.“ Bei vielen Veranstaltungen „war es rappelvoll“, erzählt der Vorsitzende. Gerne erzählt er vom „Erzähl-Café“, in dessen Rahmen zum Beispiel Alsfelder Geschichte und Geschichten zutage kommen: „Da wurden wir vom Erfolg überrannt.“ Der Raum mit den Balken war manches Mal so gefüllt, dass geschlossen werden musste.

Ein großes Projekt, das der Verein im Blick hat, ist die Überdachung im Klstergarten. 6000 Euro hatte dazu der aufgegebene Förderverein Jungfernsteg zur Verfügung gestellt – doch würden weit mehr Mittel benötigt, erläuterte Hanisch. Gesucht werden daher jetzt Fördertöpfe und Spender.

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Rück- und Ausblick im Freiwilligenzentrum: Andreas Gehrhardt (v.l.), Doris Becher und Stephan Hanisch.

 

Das Erzähl-Café setzt seine Reihe am 30. Januar mit einer Geschichte von Pfarrer Stefan Wagener fort. Weitere Termine sind für den Mai geplant – auch wieder mit Filme von Detlef Gehrke, die in der Vergangenheit den Raum berstend füllten. Passend zur Zeit soll es im September um ein Thema mit Jubiläum gehen: „Als die Trabis kamen“. Vor 25 Jahren leitete die Öffnung der DDR-Grenze die deutsche Wiedervereinigung ein – und knatterten massenweise Trabis über Alsfelds Straßen. Im Erzähl-Café geht es viel um „Historie, die man aufarbeiten kann“, fasst der Presseverantwortliche Roland Heinrich zusammen.

Etwas mit Gedenken hat im Dezember dann auch eine Lesung zu tun: Am 23. Dezember wäre Karl Brodhäcker 95 Jahre geworden. Der Alsfelder Journalist und Buchautor ist kürzlich erst verstorben. Mit eienr Lesung aus einem seiner Bücher soll an ihn erinnert werden.

Ein Gedanke zu “„Es ist ein Ort für Jung und Alt“

  1. Kleine aber wichtige Anmerkung: Der Verein trägt alle Nebenkosten, muss aber keine Miete zahlen.

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